Physiker, AI Scientist, IT-Professor

Willkommen Prof. Dr. Alexander Dück

Anfangs war die IT für ihn nur ein Nebenfach. Als Alexander Dück anfing zu studieren, war die Physik sein Steckenpferd – und er war sehr gut darin. Ebenso schloss er sein Diplom in experimenteller Quantenoptik und Atomphysik ab, bevor er seine Doktorarbeit am Max-Plank-Institut für Kernphysik in Heidelberg startete. Während dieser vier Jahre trat die Informatik für ihn immer stärker in den Vordergrund und wurde bei seiner ersten Anstellung nach der Promotion ein wesentlicher Eckpfeiler seiner Arbeit. Bei der d-fine GmbH, einem führenden Beratungsunternehmen im Bereich Risiken und Finanzen mit starkem IT-Fokus, wurde er als Consultant tätig und agierte an der Schnittstelle zwischen Fachabteilungen der Banken und der IT. Danach ging es für Dr. Alexander Dück bei der Walldorfer SAP weiter: Als Software Developer, Senior Developer, Projektleiter und schließlich Senior AI Scientist fokussierte er sich zunehmend auf Themen der Künstlichen Intelligenz. Dabei hatte er teils leitende Positionen in unterschiedlichen Abteilungen inne und realisierte in seinen 7 ½ Jahren bei der SAP zahlreiche Projekte im Reinforcement Learning, Machine Learning und Deep Learning. Erste Kontakte zur DHBW hatte er durch die Betreuung von dualen Studierenden bei der SAP. Aber welche Möglichkeiten ihm eine Professur an der dualen Hochschule bieten könnte, erkannte er erst durch den Austausch mit Prof. Dr. Nathan Sudermann-Merx, dessen Tochter mit Dr. Dücks Tochter die gleiche Klasse besuchte. Die Argumente waren überzeugend, das Berufungsgespräch sehr freundlich – und so bereichert der 39-Jährige das agile Team des Studiengangs Informatik seit 1. November 2022.

Herzlich willkommen an der DHBW Mannheim, Hr. Prof. Dr. Dück! Ich hoffe, Sie hatten einen guten Start an unserer Hochschule. Welche Aufgaben und Veranstaltungen stehen bei Ihnen an?

Vielen Dank, ich hatte einen sehr guten Start! Zum einen betreue ich Studienarbeiten im 5. und 6. Semester. Jetzt im Januar hat die Vorlesung zu Grundlagen der Künstlichen Intelligenz im 6. Semester gestartet. Ab Oktober halte ich die Informatik-Vorlesung zu Algorithmen im 1. Semester in mehreren Studienrichtungen, auch in Informatik mit Ausrichtung Machine Learning. Die fortgeschrittenen Inhalte in der neuen Studienrichtung reizen mich zwar besonders, aber ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit allen Studierenden. So z. B. auch auf das TIGERs-Projekt, in dem ich ein Auge auf die KI der Roboter werfen werde. Gemeinsam mit meinem Kollegen Prof. Sudermann-Merx werden wir die Studierenden bei ihrer Titelverteidigung in der nächsten Saison unterstützen und vielleicht auch ein wenig mit neuen Methoden experimentieren.

Inwiefern können Studierende von Ihrem beruflichen und wissenschaftlichen Know-how profitieren?

Als Physiker habe ich einen geschärften Blick für Genauigkeit und kenne mich sehr gut mit statistischer Fluktuation aus, was ein großes Thema beim Machine Learning ist. Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn schon viel Routine entwickelt und weiß, wann man mehr Zahlen bzw. Daten braucht. Außerdem habe ich von Anfang an in verschiedenen Teams gearbeitet und erfahren, wie wichtig unterschiedliche Perspektiven bzw. Blickweisen für die Entwicklung eines Projekts sind. Das ist einer der Aspekte, den ich auch in der Lehre vermitteln werde. Ich glaube aber auch, dass meine Studierenden ebenso von meinem breiten Netzwerk profitieren werden, denn auch gute Kontakte in die Berufswelt sind von enormer Wichtigkeit. Ich freue mich, wenn ich ihnen auch auf diese Weise helfen kann.  

Haben Sie sich für Ihre Lehrtätigkeit ein bestimmtes Ziel gesetzt?

Es ist eigentlich ganz einfach: Ich möchte die Inhalte verständlich und begeisternd erklären und orientiere mich dabei an meinem eigenen Gefühl. Und ich möchte für meine Studierenden eine Atmosphäre schaffen, in der sie sich trauen, Fragen zu stellen, wenn sie etwas nicht verstanden haben.

Haben Sie einen Tipp für ein erfolgreiches Studium?

Neben dem Fragenstellen und einer ordentlichen Portion Neugier möchte ich empfehlen, Sachverhalte in verschiedener Fachliteratur nachzulesen. Manchmal dauert es vielleicht etwas länger, bis man zufriedenstellende Antworten gefunden hat, aber durch die Recherche hat man einen guten Lerneffekt.

Gibt es etwas, das Sie Ihren Studierenden außerhalb der Lehre mit auf den Weg geben möchten?

Beschäftigen Sie sich nicht nur mit dem nächsten Jahr und schieben Sie Ihre Karriere- oder Lebensplanung nicht auf die lange Bank, sondern blicken Sie auch mittel- und langfristig in die Zukunft. So können Sie sich Gedanken machen, welche Ziele Sie wie erreichen können. Und zweitens: Tauschen Sie sich mit Menschen aus. Nicht nur mit älteren, sondern auch mit Kommiliton*innen – meistens sind die Menschen bereit dazu, ihre Erfahrungen zu teilen.

In welchen Bereichen forschen Sie?

Ich habe noch keine genau definierten Themen innerhalb des Machine Learning, in denen ich forschen möchte, und bin da noch offen. Bei SAP habe ich Techniken für Bild- und Texterkennung sehr gut kennengelernt, könnte mir aber vorstellen, meinen Schwerpunkt auf Reinforcement Learning zu legen. Dabei erlernt eine KI selbstständig eine Strategie mithilfe von Belohnung.

Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?

Ich verbringe Zeit mit meiner Frau und unseren zwei Kindern. Außerdem gehe ich sehr gern wakeboarden und kitesurfen – auch gern im Ausland. An der Nordsee und in Ägypten war es toll! Ein Traum wäre, dafür mal nach Brasilien und Australien zu reisen. Bis dahin tut es aber auch der See in St. Leon-Rot.
 
Vielen Dank und alles Gute, Hr. Prof. Dr. Dück!