Klares Ziel: Titel verteidigen!

TIGERs Mannheim wollen zum 5. Mal Weltmeister werden

Das Mannheimer Roboterfußball-Team TIGERs ist auch in diesem Jahr nicht zu stoppen. In Vorbereitung auf den RoboCup, die Weltmeisterschaft im Roboterfußball, die vom 15. – 21. Juli 2025 in Salvador, Brasilien, stattfindet, konnten die TIGERs alle Turniere gewinnen und nutzten die neu gewonnenen Erkenntnisse, um ihre Soft- und Hardware weiter zu optimieren. 

Prof. Dr. Nathan Sudermann-Merx ist wissenschaftlicher Leiter des Teams und begeistert von den dessen Fähigkeiten: "Seit 4 Jahren darf ich die TIGERs begleiten – eine Aufgabe, die mich mit Stolz erfüllt. Die bisherigen Turniererfolge zeigen eindrucksvoll, wie Informatik, Künstliche Intelligenz, Ingenieurskunst, Teamgeist und kontinuierliche Weiterentwicklung bei uns zusammenwirken. Ich gratuliere dem Team herzlich und bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse in der anstehenden WM in Brasilien!"

Wichtige Erfahrungen bei den Japan Open

Nach den German Open im März, bei denen sich die TIGERs gegen Teams aus Deutschland behauptet hatten, und dem Schubert Cup in Crailsheim mit Mannschaften aus Deutschland und den Niederlanden, wartete ein besonderes Event auf die Mannheimer*innen: Die erste Teilnahme an den Japan Open. Und die hatte sich mehr als gelohnt. Gegen 6 Teams wurde gespielt – alle davon aus Japan oder Thailand. Die meisten waren den TIGERs unbekannt und daher galt es, sich auf neue Spieltaktiken einzustellen. Aber auch auf neue Rahmenbedingungen. So sorgte z. B. der Teppich vor Ort für ein ganz anderes Dribble-Verhalten der Roboter auf dem Spielfeld, was Anpassungen an den kleinen Bots erforderte.

„Die Japan Open war ein einzigartiges Event mit vielen Erkenntnissen. Das Treffen mit uns unbekannten, spielstarken Teams war etwas ganz Besonderes. Genau deshalb haben wir die Einladung, die wir schon seit 2022 hatten, nun endlich angenommen. Wir hoffen viele der Mannschaften bald auf internationaler Ebene wiederzusehen – spätestens bei der WM 2026 in Südkorea“, resümiert Team-Mitglied Laura van Uffelt. 

Kicken, dribbeln, Tore schießen: Studierende treiben KI-Forschung voran

Natürlich ist es schön, das eigene Know-how rund um IT, Künstliche Intelligenz und Robotik auf das Spielfeld zu bringen und damit so außergewöhnlichen Erfolg zu haben wie die TIGERs. Doch was für die Mitglieder fast noch entscheidender ist: Das Miteinander innerhalb der weltweiten Community. Denn was nach Spiel und Spaß aussieht, ist ein enorm wichtiger Beitrag, den die Mitwirkenden für die KI-Forschung leisten. Sie tauschen sich mit anderen Teams aus, diskutieren, probieren aus, tüfteln, gehen einer gemeinsamen Leidenschaft nach und lernen viel über das Zusammenwirken auf internationaler Ebene. 

Eine Besonderheit in der diesjährigen Vorbereitungsphase: Beim Schubert Cup wurde eine neue Software für das Kamerasystem des Turniers getestet und dann für die Japan Open genutzt. 2026 soll sie auch bei der WM für alle eingesetzt werden. Doch die Software wurde nicht von den Veranstaltern vorgegeben, sondern war Inhalt der Master-Arbeit eines TIGERs-Mitglieds.  

Ready für die WM in Brasilien

Diese Woche geht es also los: Am 13. Juli sitzen 12 TIGERs-Mitglieder mit ihren kleinen Bots und dem wichtigsten – teils sehr sperrigen – Equipment im Flieger, um dem Jetlag zum Trotz ab 15. Juli bei der WM durchzustarten. Alle Vorbereitungen sind geschafft, die Bürokratie ist erledigt, Laborabende mit dem Team haben letzte Optimierungen gebracht und Fragen für die große Reise geklärt. Auch technisch wurden die Robo-Kicker ein wenig upgegradet, so z. B. mit neuem Walzmaterial an den Rädern und einer neuen Hülle, die sie auf dem Spielfeld leichter von anderen Teams unterscheiden lässt. „Wir haben ein klares Ziel vor Augen, wir wollen unseren Titel verteidigen! Und die Chancen stehen sehr gut“, formuliert Friedrich Roth. 

Die gesamte DHBW Mannheim drückt dem Mannheimer Roboterfußball-Team die Daumen und wünscht viel Erfolg sowie eine gute Reise! 

Erleben Sie die WM im Livestream über den Youtube-Kanal der TIGERs.  

Zum Hintergrund

Die Small Size League ist eine der ältesten RoboCup-Fußballligen. Bei einem Spiel in dieser Liga treten zwei Teams mit jeweils elf Robotern gegeneinander an. Dabei muss jeder den konkret vorgeschriebenen Abmessungen entsprechen, d. h. 18 cm im Durchmesser und nicht höher als 15 cm. Die Roboter spielen Fußball mit einem orangefarbenen Golfball auf einem grünen 12 x 9 m großen Teppichfeld. Während des Spiels werden alle Objekte auf dem Spielfeld von einem standardisierten Bildverarbeitungssystem erfasst, das die Daten von zwei Kameras verarbeitet, die an einer 6 m über der Spielfläche angebrachten Kameraleiste befestigt sind. Neben dem Spielfeld stehen die Computer der Teams, auf denen die erkannten Daten in Echtzeit verarbeitet werden. Die selbst entwickelte Strategie-Software koordiniert und steuert die Roboter komplett autonom. Die Kommunikation erfolgt drahtlos über herkömmliche Funksender und -empfänger. Alle Baupläne der Roboter sowie die zugehörige Software werden als Open Source frei zur Verfügung gestellt.