DHBW Innovationsprogramm Forschung

6 neue Stellen für kooperative Promotionen an der DHBW Mannheim

Schafft Forschungskapazitäten an der DHBW und Raum für innovative Konzepte in den einzelnen Fachbereichen: Mit dem DHBW Innovationsprogramm Forschung (IPF) fördert die DHBW die Durchführung kooperativer Promotionen. Damit sollen Aktivitäten in Forschung, Innovation und Transfer ausgebaut, forschungsbasierte Lehre unterstützt und weitere zukunftsgerichtete Projektideen generiert werden. 5 der insgesamt 6 neuen Akademischen Mitarbeiter*innenstellen an der DHBW Mannheim sind bereits besetzt und werden 3 Jahre lang gefördert. 

Was begeistert unsere neuen kooperativ Promovierenden an ihren Themen und welche Bedeutung haben ihre Arbeiten für den Bereich Forschung & Transfer und die DHBW? Sie und ihre Betreuenden geben Antworten. 

 

Linda Schorer: Energetische Analyse und Optimierung von dezentralen Mikro-Wasserstofftankstellen mit elektrochemischer Verdichtung.

Linda Schorer: „Die Wasserstofftechnologie steht aktuell in den Startlöchern, um die Energieversorgung und die Mobilität zu verändern, beides grüner und sauberer zu machen. Das Wissen, dass ich mit meiner Untersuchung mithelfen kann, die Zukunft zu gestalten und den nachfolgenden Generationen eine Welt zu ermöglichen, in der man gerne und gut leben kann, das motiviert mich jeden Tag.“ 

Betreuender Professor Prof. Dr.-Ing. Sven Schmitz, Studiengang Mechatronik: „Wasserstoff ist der Energieträger, der sowohl die Energiewende als auch die Verkehrswende ermöglicht. Frau Schorer trägt mit ihrer Arbeit dazu bei, dass dieser Energieträger weniger transportiert werden muss und direkt an der Stelle der Erzeugung Verwendung findet. Die DHBW Mannheim hat sich zum Thema Wasserstoff durch die Gründung des Forschungsclusters Elektrochemie ELCH und auch durch dieses Thema optimal positioniert.“

In Kooperation mit: Prof. Dr.-Ing. Thomas von Unwerth, Fakultät für Maschinenbau, Universität Chemnitz.

 

Angela Hermann-Schölles: Simulation von sublimierenden, fluidgetragenen CO2-Partikeln

Angela Hermann-Schölles: „Ich bin stolz darauf, Teil eines zukunftsorientierten Themas sein zu dürfen. Mich begeistert die Möglichkeit, das Strömungsverhalten einer neuen CO2-basierenden Kühlmethode beginnend von der codebasierten Simulation auf Partikelebene bis hin zur Entwicklung einer allgemeingültigen Methode zur Vorhersage des gesamten Strömungsverhaltens zu untersuchen. Aufregend wird v. a. die experimentelle Validierung der Vorhersagemethode.“

Betreuender Professor Prof. Dr.-Ing. Arndt-Erik Schael, Studiengang Chemische Technik: „CO2 hat als Kältemittel den Vorteil, dass es kein zusätzliches Erderwärmungspotenzial hat. Es ist ja bereits vorhanden und muss nicht hergestellt werden. Es zählt daher zu den natürlichen Kältemitteln. Durch seinen relativ hohen Tripelpunkt ist aber der Einsatzbereich bei tiefen Temperaturen eingeschränkt, da darunter nur noch Feststoff und Gas, aber keine Flüssigkeit mehr vorliegt. Dieses Forschungsprojekt soll dazu beitragen, auch den tiefen Temperaturbereich für CO2 als Kältemittel zu erschließen.“

In Kooperation mit: Prof. Dr.-Ing. Harald Klein, Lehrstuhl für Anlagen- und Prozesstechnik, TU München.

 

Eric Chadwick: Entwicklung und Erprobung neuartiger Konzepte für Polymerelektrolytmembran (PEM) Brennstoffzellen und Elektrolyseuren mittels Additiver Fertigung.

Eric Chadwick: „Als mir Prof. Schulz das Forschungsthema skizziert hat, war ich sofort begeistert. Mit Brennstoffzellen hatte ich bereits Berührungspunkte während meiner Master-Arbeit an der University of Toronto, und additive Fertigung ist für einen Maschinenbauer wegen der Designmöglichkeiten ein ganz besonderes Herstellungsverfahren. Ich bin schon gespannt, wenn wir an der DHBW Mannheim die ersten Teile mit dem neuen 3D-Metalldrucker herstellen werden.“

Betreuender Professor Prof. Dr. Volker Schulz, Studiengang Maschinenbau, Honorarprofessor an der University of Toronto: „Additive Fertigung und Brennstoffzellen sind Forschungsthemen, mit denen ich mich schon lange beschäftige. Ich freue mich, dass mir das IPF-Programm die Möglichkeit gibt, einen Doktoranden zu finanzieren, der beide Themen miteinander verbinden wird. Wir haben bereits im Vorfeld der Arbeit Firmenanfragen zu neuen Designs von Brennstoffzellenkomponenten bekommen, die sich nur mit additiver Fertigung herstellen lassen.“

In Kooperation mit: Prof. Aimy Bazylak, Ph.D, Dept. of Mechanical Engineering,University of Toronto; Gemeinschaftsprojekt mit der DHBW Heidenheim, Prof. Dr. Nico Blessing.

 

Marcel Bordt: Paradigmenwechsel im Controlling von Gesundheitseinrichtungen: Die digitale Transformation erfordert neue Ansätze in der Steuerung. 

Marcel Bordt: „Der Einbezug digitaler Methoden und Instrumente innerhalb des Gesundheitssektors sowie die damit verbundene Ausschöpfung der Digitalisierungspotentiale starteten zeitlich später und weniger intensiv als z. B. in der Industrie. Die digitale Transformation schritt in den vergangenen Jahren jedoch in Gesundheitseinrichtungen stark voran – insbesondere im Controlling von Krankenhäusern sowie anderen Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft. Die Themenstellung des Promotionsvorhabens halte ich nicht nur aufgrund der Aktualität und des hohen Praxisbezugs für interessant, sondern vor allem wegen der Verknüpfung des Gesundheitsbereiches mit Methoden der Digitalisierung. Die Steuerung von Unternehmen im Gesundheitswesen durch die Nutzung von bspw. Künstlicher Intelligenz (KI) und anderer Innovationen zu digitalisieren und damit effizienter zu gestalten, erscheint auch aufgrund des anhaltenden wirtschaftlichen Drucks innerhalb dieser Branche angebracht. Über die Möglichkeit, dieses Thema im Rahmen eines Projektes des ‚Innovationsprogramms Forschung‘ an der DHBW Mannheim durchführen zu können, freue ich mich.“

Betreuender Professor Prof. Dr. Björn Maier, Studiengang BWL - Gesundheitsmanagement: „Bisher ist das Controlling in Krankenhäusern und Gesundheitsbetrieben sehr heterogen ausgestaltet. Die meisten bekannten Instrumente werden zwar genutzt, aber häufig in einer verbesserungswürdigen Form. Die langsam aber stetig fortschreitende Digitalisierung der Prozesse in den Gesundheitsbetrieben macht nun eine grundlegende Neuorientierung des Controllings notwendig. Gerade auch in der derzeitigen Phase einer Pandemie! Begrifflichkeiten wie Integrität, Integration, Standardisierung, aber auch Transparenz und Kommunikation bekommen eine völlig neue Bedeutung. Die Untersuchung dieser Paradigmenwechsel und die Darstellung der zielgerichteten Umsetzung sind zentraler Ansatz der Forschung innerhalb dieses Promotionsvorhabens. Durch die Kooperation zwischen der Bergischen Universität Wuppertal und der DHBW Mannheim können Forschung und Lehre sowie die Zusammenarbeit mit Playern aus der Praxis kombiniert werden. Die DHBW bietet im Rahmen des intern geförderten IPF die optimalen Voraussetzungen hierfür.“ 

In Kooperation mit: Prof. Dr. Nils Crasselt, Lehrstuhl für Controlling, Bergische Universität Wuppertal.

 

Roman Heinrich: Datenanalysen in weltweit verteilten Qualitätssicherungssystemen und Integration von Expertenwissen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz.

Roman Heinrich: „Künstliche Intelligenz und Cloud Computing werden die Gesellschaft in Zukunft verändern und einen wesentlichen Beitrag zu Digitalisierung leisten. Die Weiterentwicklung von digitalisierten Qualitätssicherungssystemen im Handwerk ist für mich ein interessantes und anwendungsnahes Beispiel. Durch die Verwendung von aktuellen Forschungsergebnissen der Künstlichen Intelligenz möchte ich die Integration von Expertenwissen aus den Handwerkbetrieben in IT-Systeme ermöglichen und kann damit sicher auch die Zukunftsfähigkeit von Handwerksbetrieben stärken.“ 

Betreuender Professor Prof. Dr. Harald Kornmayer, Studiengang Informatik: „Die Entwicklung von digitalen produktorientieren Dienstleistungsangeboten im industrienahen Handwerk wurde von der DHBW Mannheim im Forschungsprojekt AQUASI erfolgreich vorangetrieben. Herr Heinrich wird durch seine Beiträge die Ergebnisse aus diesem Projekt verstetigen und durch praxisnahe Forschung im Bereich Künstlicher Intelligenz erweitern. Die kontinuierliche automatisierte Datenanalyse und die Integration von Expertenwissen mit Hilfe einer Cloud- und Edge-basierten IT-Infrastruktur wird eine der großen Herausforderungen der Zukunft sein und die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Studien werden auch dem EDSC-Forschungscluster (Enterprise Data Science Center) der DHBW Mannheim zugutekommen.

In Kooperation mit: Prof. Dr. Carsten Binnig, Fachbereich Informatik, TU Darmstadt.