„Die Hardware der Robotergeneration 2020 ist komplett“

Bei den TIGERs Mannheim geht’s trotz Corona weiter

Wegen der Corona-Pandemie kann die für Juni 2020 in Bordeaux geplante Roboterfußball-Weltmeisterschaft RoboCup zwar nicht stattfinden, dennoch geht die Arbeit der TIGERs Mannheim weiter. Das Team der DHBW Mannheim hat während der letzten Monate intensiv an der Hardware der KI-gesteuerten Roboter gearbeitet, um die neue v2020-Generation der Roboter zu finalisieren. 

Köpfe zusammenstecken für Optimierungen im Millimeter-Bereich

Der Fokus lag auf einer neuen Radkonstruktion, da die v2019-Generation Schwächen während des RoboCups 2019 in Sydney aufgezeigt hatte. Wegen der strengen Vorgaben zur Größe der Roboter hatte es das Team 2019 zum ersten Mal mit kleineren 3-D-gedruckten Rädern versucht. Die TIGERs freuten sich zwar über den 4. Platz bei der Weltmeisterschaft, doch die Räder hatten sich unter Wettkampfbedingungen als unzuverlässig erwiesen. Für die 2020er-Generation wurde also wieder eine größere Alukonstruktion eingesetzt, was aber zur Folge hatte, dass die Räder um 88 % auf einen Durchmesser von 62 mm wuchsen. Bei dem max. Durchmesser der Roboter von 180 mm und einer Maximalhöhe von 150 mm kein zu unterschätzender Größenunterschied. Um Platz für die neuen Räder zu schaffen, musste die untere Hälfte des Roboters umgestaltet werden. Dank des modularen Aufbaus des Roboters konnten jedoch viele Teile aus dem Vorjahr wiederverwendet werden, wodurch die Entwicklungszeit verkürzt und die Kosten reduziert wurden. „Die Hardware für die Robotergeneration 2020 ist komplett und natürlich geht auch die Arbeit an der Software ständig weiter“, so Rebekka Litzelmann, die für Pressearbeit und Marketing, aber auch für Instandhaltung und kleinere Reparaturen im TIGERs-Team zuständig ist. 

Open Source Release: Mechanik & Elektronik der Robotergeneration 2020 

Um den Fortschritt in der Small Size League des RoboCups, in der die TIGERs Mannheim antreten, voranzutreiben, werden jährlich die kompletten Baupläne der Roboter und die zugehörige Software veröffentlicht (Open Source). Hierdurch wird die mehr als 10-jährige Erfahrung in diesem Bereich für die Forschung anderer Teams bereitgestellt, wovon besonders neue Teams in der Liga profitieren und das Gesamtforschungsziel des RoboCups, die Forschung an innovativen Ansätzen im Bereich der Robotik, vorangetrieben wird. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der diesjährige RoboCup in Bordeaux auf 2021 verlegt – und vonseiten der Organisatoren das Datum für den ersten Teil der Open-Source-Veröffentlichung auf den 25. April 2020 vorgezogen. Auch diese Hürde haben die TIGERs erfolgreich genommen. Dieser erste Teil umfasst die Hardware der Roboter, also Mechanik und Elektronik, sowie das Team Description Paper (TDP), das die größten Änderungen des letzten Jahres skizziert. Die Softwarekomponenten, also die Betriebssoftware der Roboter (Firmware) und die KI, die die Taktik und Fahrziele der Roboter vorgibt, werden später im Jahr veröffentlicht, da die Teammitglieder noch fleißig daran entwickeln. Die Mühe, die das Team in die bisherigen Veröffentlichungen gesteckt hat, wurden bereits mehrfach gewürdigt: 2019 wurden sie zum 2. Mal in Folge mit dem Excellence Award ausgezeichnet. Über den Award für das beste ETDP (Qualification Paper), den Open Source/Hardware-Award für die Veröffentlichung der Soft- und Hardware (zum 6. Mal in Folge) und den 1. Platz der Technical Challenge durften sie sich 2019 ebenso freuen.

Die Open-Source-Veröffentlichungen finden Sie auf der TIGERs-Website oder auf GitHub.