Prof. Dr. Frank Hubert: Mit Leidenschaft in der Lehre

Herzlichen Glückwunsch zum 25-jährigen Dienstjubiläum

Am 1. Oktober 2021 sind es exakt 20 Jahre, die Prof. Dr. Frank Hubert an der Dualen Hochschule Mannheim unterrichtet – hauptsächlich im Studiengang Wirtschaftsinformatik. Schätzungsweise 6.000 Studierende hat Hubert während dieser Zeit in die Fachgebiete der VWL eingeführt. Das Interagieren mit ihnen und der Transfer zu aktuellen Themen der Wirtschaft waren ihm dabei immer sehr wichtig.

Nach seiner Lehre zum Industriekaufmann bei der Firma Heraeus in Hanau studierte und promovierte Hubert in VWL an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Es folgten mehrere Berufsjahre als Branchenanalyst bei der DZ BANK in Frankfurt. Doch sein Interesse an der Lehre war schon immer da, denn es bereitet ihm Freude, seine Begeisterung und sein Wissen an junge Menschen weiterzugeben. Und so folgte er seiner inneren Stimme und nahm am 1. Oktober 2001 seine Lehrtätigkeit an der Berufsakademie – heute DHBW Mannheim – auf.

Herr Prof. Hubert, was hat Sie motiviert Professor an der DHBW Mannheim zu werden?

Ich hatte schon immer ein großes Interesse an der Lehre und stellte auch schnell fest, dass mir die Lehre Spaß macht und ich auch komplexere Inhalte gut vermitteln kann. Während meiner Promotion sowie der anschließenden Tätigkeit bei der DZ BANK nahm ich daher Lehraufträge an der Universität Mainz und der Hochschule Aschaffenburg wahr. Zudem habe ich parallel zu meiner Tätigkeit in Mannheim auch an der DHBW Mosbach sowie der Graduate School Rhein-Neckar unterrichtet (dort in einem Masterstudiengang).

In welchen Bereichen lehren Sie?

Meine Hauptunterrichtsfächer sind alle Bereiche der VWL (sechs unterschiedliche Vorlesungen), Kosten- und Leistungsrechnung sowie die mathematisch-quantitativen Fächer Statistik, Operations Research und Data Mining. Ich bin leidenschaftlicher Volkswirt – ein faszinierendes Fach mit einem hohen Grad an Interdisziplinarität – und habe dazu auch rund 100 Aufsätze sowie vier Bücher veröffentlicht. Ich unterrichte vorwiegend im Studiengang Wirtschaftsinformatik. Zudem habe ich viele Jahre in der Studienrichtung BWL - Spedition, Transport und Logistik und einige Zeit auch im Studiengang Rechnungswesen gelehrt.

Wie gelingt es Ihnen, Ihre Studierenden für die Lehrinhalte zu begeistern?

Die Studierenden versuche ich durch einen möglichst engen Praxisbezug in meinen doch recht theoretischen Fächern zu begeistern. In der VWL sind das z. B. Themen wie die Klimaproblematik, der Mindestlohn oder auch die aktuelle Zinspolitik. Das betrifft fast jeden und ist täglich in der Diskussion. Auch die Corona-Pandemie und das Thema Impfen spielt in die VWL hinein. In den mathematischen Fächern versuche ich mit vielen Anwendungsbeispielen den Nutzen von Kennzahlen und Verfahren zu verdeutlichen, sodass die Studierenden nicht nur einfach irgendetwas berechnen, sondern auch den Sinn dahinter sehen.

20 Jahre an der Berufsakademie bzw. Dualen Hochschule – was denken Sie, wie viele Studierende haben Sie in dieser Zeit kennen gelernt?

Pro Jahr habe ich etwa 20 Kurse, multipliziert mit 20 Jahren an der DHBW und einer Kursgröße von 30 Studierenden wären das 12.000 Studierende. Da ich viele auch in zwei oder drei Vorlesungen hatte, werden es ca. 5.000 bis 6.000 Studierende gewesen sein, die ich im Lauf der Zeit unterrichtet habe. Die Klausurzahl dürfte bei ca. 300 liegen, die Zahl der mündlichen Abschlussprüfungen bewegt sich in vergleichbarer Höhe.

Was schätzen Sie besonders am Konzept „Duales Studium“?

Durch das Unterrichten von relativ kleinen Gruppen von max. rund 30 Studierenden kann man an der DHBW viel stärker mit den Studierenden interagieren. Das Lernklima ist dadurch wesentlich angenehmer als bei Massenvorlesungen.

Welche schönen Ereignisse und Highlights sind Ihnen in Erinnerung geblieben?

In 2009 war ich für ein halbes Jahr für ein Praxissemester noch einmal bei meinem alten Arbeitgeber der DZ BANK, der auch Dualer Partner der DHBW Mannheim ist. Neben einem Forschungsprojekt zu branchenspezifischen Insolvenzquoten habe ich dort erfreulicherweise auch viele ehemalige Studierende getroffen, die ich selbst unterrichtet habe und die inzwischen ihren Weg gegangen sind. Eine nette kleine Begebenheit war auch ein zufälliges Treffen mit Herrn Wolfgang Weislogel von der Firma Heraeus (Ausbildungsleiter) bei einer Ehrung von langjährigen Lehrbeauftragten bei der SV-Versicherung. Er war zu meiner Zeit als Azubi bei Heraeus zuständig für uns Lehrlinge und dann später auch für die DHBW-Studis. Bei der Veranstaltung bei der SV-Versicherung saß er hinter mir und mir kam die Stimme sofort bekannt vor. Ich drehte mich um, er erkannte mich sofort und fragte mich, was ich denn hier mache. So begegnet man sich im Leben wieder. Seitdem bekomme ich von Heraeus-Studierenden regelmäßig Grüße von Herrn Weislogel und viele haben auch ihre Abschlussarbeiten bei mir geschrieben.

Als sehr positiv habe ich es auch empfunden, dass einige meiner Studierenden nach ihrem Studium an der DHBW dann noch einen Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre gemacht haben. Mein eigentlich sehr theoretisches Fach hat sie dann offensichtlich doch begeistert.

Was planen Sie für die nächsten Jahre?

Ich würde gerne in den nächsten Jahren noch ein Buch zur Arbeitsmarktökonomie schreiben. Neben der Umweltökonomie ist das mein zweites Lieblingsgebiet in der VWL.