"Wir wurden sehr herzlich aufgenommen!"

DHBW-Studierende berichten von ihrem Auslandssemester in Nantes

Die DHBW Mannheim hat mit ihrer Partnerhochschule Polytech Nantes (Frankreich) ein neues internationales Austauschformat initiiert: "Gemeinsam Theorie und Praxis / Ensemble, théorie et pratique". Es bietet je zwei Studierenden aus Nantes und Mannheim die Möglichkeit, ein gemeinsames Theoriesemester an der Polytech Nantes und anschließend ein Praxissemester in Deutschland zu verbringen. In der Pilotrunde waren die beiden Informatik-Studierenden Carlo Brokering und Tim Stainer in Frankreich und absolvierten dort ihre letzte Theoriephase. Von ihren Erfahrungen und warum es sich lohnt, an dem Programm teilzunehmen, erzählen sie im Interview.

Wie haben Sie von diesem Programm erfahren und warum haben Sie sich für eine Teilnahme entschieden?

Carlo: Ich interessierte mich für ein Auslandssemester und suchte nach Möglichkeiten an der DHBW. Im Rahmen einer Präsentation bin ich auf dieses Programm aufmerksam geworden. Ich habe zwar Französisch in der Schule gelernt, das ist aber schon lange her. Daher war das Auslandssemester eine gute Möglichkeit, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Darüber hinaus fand ich den Austausch mit anderen Studierenden interessant, also habe ich meine Bewerbung direkt abgeschickt.

Tim: Prof. Volker Schulz hat den Austausch an der DHBW Mannheim vorgestellt und mir hat das Konzept sehr gut gefallen. Vor allem die Idee, einen Austausch mit einem Tandempartner vor Ort zu machen, um sich gegenseitig die Kultur und die Arbeitswelt zu zeigen.

Wie lief Ihre Bewerbung?

Carlo: Als erstes habe ich ein Anschreiben geschrieben und es zusammen mit meinem Lebenslauf verschickt. Nach der Zusage hatte ich ein Treffen mit den französischen Professoren in Mannheim.

Tim: Ich habe Herrn Prof. Schulz über mein Interesse an diesem Programm informiert. Dann schrieb ich mein Anschreiben, meinen Lebenslauf und meine Zeugnisse für die Bewerbung.

Wie ging der Austausch mit Ihrem Tandempartner vonstatten?

Carlo: Ich habe meinen Austauschpartner in der Polytech einige Male getroffen, da wir dort in unterschiedlichen Kursen waren. Im März wird er gemeinsam mit Tims Austauschpartner nach Mannheim kommen, um hier zu studieren. Ich freue mich schon auf eine gemeinsame Zeit.

Tim: Wir haben uns in Nantes getroffen, er hat mir die Stadt gezeigt und wir haben über die verschiedenen Kulturen gesprochen. Anschließend ließen wir den Nachmittag in einer Bar mit Brettspielen ausklingen. Es war ein tolles Treffen und es war interessant, die Stadt mit einem Einheimischen zu entdecken.

Wie sah das Programm für das Semester in Frankreich aus?

Carlo: Wir haben an Informatik-Vorlesungen des dortigen 4. Semesters teilgenommen und Prüfungen abgelegt. Ich freue mich sehr, dass wir an der Polytech Nantes auch Sport als Fach belegen konnten.

Tim: Ich habe 5 Module mit jeweils 5 ECTS absolviert: KI und kombinatorische Algorithmen, fortgeschrittene Softwareentwicklung (C++), Signal- und Bildverarbeitung, Industrieprojekt und Projektmanagement sowie Französisch als Fremdsprache.

Gab es Maßnahmen, um Ihnen das Ankommen zu erleichtern?

Carlo: Es gibt an der Polytech zum Beispiel den BDE, vergleichbar mit der StuV an der DHBW Mannheim, der regelmäßig Veranstaltungen organisiert. Am Infoschalter der Universität Nantes erklärten sie mir, wie ich mich in der Stadt zurechtfinde. Von den Kommiliton*innen wurden wir sehr herzlich aufgenommen und wir haben schnell Freunde gefunden. Sehr gut war auch die Unterstützung durch das Baden-Württemberg-Stipendium während unseres Aufenthalts.

Tim: Ja, wir wurden herzlich empfangen und es wurden mehrere Treffen organisiert, um uns wichtige Informationen von der Universität zu geben. Die Kommiliton*innen habe ich auch sehr schnell kennengelernt und sie waren alle sehr hilfsbereit. Und die Polytech hat Französisch-Kurse angeboten, an denen wir teilgenommen haben.

Was ist Ihr Fazit zu diesem Austausch mit Nantes? Was hat er Ihnen gebracht?

Carlo: Ich denke in einem Auslandssemester, bei dem man neue Leute, eine neue Umgebung und Kultur kennenlernt, kann man sehr viel Lebenserfahrung sammeln. Es ist schön, dass man dabei die Sprachkenntnisse in echt kurzer Zeit auffrischen und verbessern kann. In Nantes gibt es viel zu entdecken und in der Stadt ist immer was los. Auch die Umgebung mit den Flüssen, Orten und Stränden am Atlantik waren super! 

Tim: Es gab mir die Möglichkeit, Nantes und einen Teil der französischen Kultur kennenzulernen. Durch den Tandempartner hatte man vor Ort direkt eine konkrete Ansprechperson, die die Kultur gut kennt und einem am Anfang helfen kann. Außerdem war es mein Ziel gewesen, mein Französisch zu verbessern, da mir bereits am Gymnasium Französisch viel Spaß gemacht hat. Das hat sehr gut geklappt. Ich kann mir vorstellen, später vorübergehend in Frankreich oder einem französischsprachigen Land zu arbeiten. Der Austausch war eine tolle Gelegenheit, erste Erfahrungen dafür zu sammeln.

Haben Sie abschließende Worte oder Ratschläge?

Carlo: Ich habe tolle Erfahrungen gesammelt und bin daher dankbar für diese großartige Gelegenheit.
Anfangs kann es etwas schwierig sein sich einzufinden, da man einiges nicht versteht oder Dinge neu und fremd sind. Trotzdem sollte man sich davon nicht abschrecken lassen, denn jeden Tag lernt man etwas Neues und hat eine schöne Zeit.

Tim: Es gibt große Unterschiede zur Hochschulbildung in Deutschland und die Anfänge waren nicht einfach, aber nach ein paar Tagen gefiel mir das Studileben in Nantes sehr gut. Daher kann ich raten: Machen Sie unbedingt ein Auslandssemester oder einen Austausch!

Vielen Dank und alles Gute!

Für noch mehr Eindrücke aus Nantes:
Tim Stainer erzählt im Video von seiner Zeit an der Polytech: Deutsch | Französisch

"Gemeinsam Theorie und Praxis" ist ein Projekt im Rahmen des Baden-Württemberg-STIPENDIUMS für Studierende – BWS plus, einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung. Das Projekt wird über 3 Jahre mit einer Summe von 59.962,30 € finanziert.