INDIS bei innomake!

Panel zur nachhaltigen Mobilität

Beim Innovationsfestival Mannheim innomake! am 21. Oktober 2021 diskutierten Vertreter*innen nachhaltiger Mobilitätsinitiativen und -unternehmen über aktuelle Fragen zur Mobilität im Event Management Innovation Lab (EMIL) der DHBW Mannheim. Die Paneldiskussion als Beitrag wurde in Kooperation mit dem Stadtmarketing, NEXT Mannheim sowie dem Zentrum für Interdisziplinäre Lehre und Forschung (INDIS) der DHBW umgesetzt. Teilgenommen hat der DHBW-Studierende Felix Rothhagen mit dem Projekt BikeTree. Prof. Dr. Marc Kuhn (DHBW Stuttgart und in der Leitung des INDIS) moderierte das Panel, in dem u. a. folgende Fragen im Fokus standen: Welches Maß an Mobilität brauchen wir? Welche Anreize brauchen Menschen, um vom Auto auf Fahrrad oder ÖPNV umzusteigen? Wie sieht gerechte Mobilität aus und welche Rolle spielt die Politik dabei?

Zahlreiche Ansätze, ein Ziel: Eine umweltfreundlichere Mobilität

"Die Alternativen zur heutigen Mobilität müssen wachsen", sagte Miriam Caroli von der stadtmobil Rhein-Neckar AG und fasst damit die zentralen Anliegen der Panelteilnehmer*innen zusammen. In der Gesprächsrunde herrschte ein breiter Konsens darüber, dass noch viel zu tun ist, damit Mobilität nachhaltiger wird und dass dies erst Schritt für Schritt geschehen kann. "Wir haben große Aufgaben vor uns, aber auf lange Sicht", sagte Dr. Robert Thomann von sMArt City Mannheim GmbH. Neben langfristigen Strategien forderten die Teilnehmer*innen einen Bürokratieabbau, um Prozesse zu beschleunigen, sowie die gesetzliche Verankerung von Aspekten, die Mobilität umweltfreundlicher machen. Matthias Wirtz vom Verkehrsclub Deutschland (VDC) brachte den Gedanken in das Panel ein, Kosten von Mobilität transparenter zu machen und offen zu legen, was z. B. Parkflächen in der Stadt kosten. Thomas Czech vom Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) betonte, dass der ÖPNV durch Angebotsdichte, Komfort, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit mehr Anreize schaffen müsse.

Mut zur Veränderung – und die richtigen Ideen

Der DHBW-Studierende Felix Rothhagen vertrat mit BikeTree, einem nachhaltigen und sicheren Fahrradaufbewahrungssystem entstanden im Urban Mobility Lab (UML – ein Wegbereiter des INDIS), die Sicht der Fahrradfahrenden in der Diskussionsrunde. Er setzte sich dafür ein, dass gerade in Innenstädten mehr für sicheres Radfahren getan werden sollte. Caroline Golly von der Klimaschutzagentur Mannheim unterstrich, dass es wichtig sei "nicht schwarz-weiß zu denken in autofrei oder nicht", sondern sich den Alternativen dazwischen erst einmal anzunehmen. Man brauche mehr Mut, die Dinge durchzuziehen, meinte sie. Für mehr Mut stand auch Marco Schmidt. Der Mannheimer Familienvater lebt mit seinen 3 Kindern und seiner Frau seit 4 Jahren ohne Auto. Er schloss das Panel mit den Worten: "Man muss einfach anfangen, etwas zu tun."