Hingehört – Versicherungs-Prof. spricht über Zukunftskompetenzen

Locker, entspannt, spontan und leicht verdaulich – nicht unbedingt Eigenschaften, die man als erstes mit dem Thema Versicherungen verbindet. Dafür aber mit dem Format Podcast. Um so schöner, dass Prof. Dr. Sascha Kwasniok als Gast im Podcast sum.talk beides zusammenbringen konnte. In der 33. Folge vom 22. Oktober 2021 berichtet er von seiner Tätigkeit als Professor im Studiengang BWL - Versicherung, beschreibt, was das Studium und die Studienrichtung ausmacht und gibt in seinen Zukunftsvisionen Einschätzungen zum digitalen Wandel in der Versicherungsbranche.

Digitalisierungs-Know-how aus Mannheim

Die Podcast-Reihe konzentriert sich auf die digitale Transformation in der Versicherungsbranche und bietet Vorständen, Chefredakteur*innen und anderen Expert*innen der Versicherungsbranche in der DACH-Region eine Plattform. Dass nun auch Prof. Kwasniok zu diesen Fragen herangezogen wurde, liegt auf der Hand: 7 Jahre lang war er bei der Alte Leipziger-Hallesche u. a. in der Unternehmensstrategie mit dem Fokus Digitalisierung tätig und vermittelt seit 2020 an der DHBW Mannheim gefragtes Digitalisierungswissen an seine Studierenden. Im sum.talk schöpft er aus den Vollen und schlägt thematisch eine Brücke vom Studium BWL - Versicherungen über Digitalisierung allgemein bis hin zur Akzeptanz bestimmter Produkte.

Einblicke in die Hochschularbeit

Die Moderatoren zeigen starkes Interesse an der Hochschularbeit. Kwasniok erzählt, dass die Professur genau das war, was er nach dem Studium machen wollte. Ihn reizte die Arbeit mit jungen Leuten, die Möglichkeit zur Vertiefung in bestimmte Themen und die Eigenständigkeit. Auf die Frage, wie zugänglich das Thema Versicherungen für junge Leute ist, erzählt Kwasniok, dass die Studierenden nach einer kleinen Einstiegsphase schnell vor allem die Vielfältigkeit des Themas zu schätzen wissen, auch wenn sie durchaus viel lernen müssen. Stärken, die Kwasniok den Absolvent*innen der Studienrichtung BWL - Versicherungen mit gibt, sind neben Fachwissen und verschiedenen Spezialisierungen eben auch das Verständnis für die komplexen Sachverhalte der Branche und die Kenntnis über unterschiedliche Versicherungsprodukte.

Schlüsselkompetenzen für die Zukunft

Mit Verweis auf die oft vergleichsweise eher schleichend fortschreitende Digitalisierung in der Versicherungsbranche fragt der Moderator Prof. Kwasniok, ob die Versicherungsbranche darauf warte, dass seine Studierenden ihren Abschluss machen würden, damit Bewegung in die Digitalisierung komme. Doch der Mangel an kompetenten Fachkräften ist laut Kwasniok nicht der Hauptfaktor, warum der digitale Wandel in der Branche hinterherhinke, sondern das Vertrauen in digitale Angebote fehle schlichtweg.

So berichtet er von Erfahrungen seiner Studierenden, dass einige digitale Angebote auf weniger Akzeptanz stoßen, da in Finanz- und Absicherungsfragen das Vertrauen in einen persönlichen Ansprechpartner weiterhin eine große Rolle spiele. Somit seien Fachkräfte mit Beratungskompetenz und enormem Produktwissen auch in Zukunft sehr gefragt.

„Bei einer komplexeren Beratung zu sensiblen Themen, wie zum Beispiel Altersvorsorge bin auch ich der Meinung, dass ein Mensch tendenziell besser mit der Vielfältigkeit und Individualität der Situationen umgehen kann, als ein Algorithmus.“, so Prof. Dr. Sascha Kwasniok. Die entscheidende Kompetenz, die Kwasniok daher mit Bezug auf die Digitalisierung vermittelt ist, nicht nur das Wissen um den Wandel voranzutreiben, sondern auch die Entwicklung eines Gespürs, um entscheiden zu können, in welchen Fällen Digitalisierung zu welchem Grad Sinn macht und wo Programme vielleicht auch nur Werkzeuge sein sollten. Denn Vertrauen und Empathie spielen nach wie vor eine wichtige, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle.