Ein Sirius PC für den ganzen Flur

Gabriele Seithel feiert 40-jähriges Dienstjubiläum

Sie liebt und lebt ihren Beruf. Über 40 Jahre lang ist Gabriele Seithel bereits an der DHBW Mannheim und wollte in der Zeit nie woanders arbeiten. Hier hatte sie das gefunden, was ihrem Wesen entspricht: Helfen, Orientierung geben, in unterschiedliche Prozesse eingebunden sein, vor allem aber mit vielen interessanten Menschen zusammenarbeiten – ob unzählige Studierende, Lehrbeauftragte, Professor*innen oder Kolleg*innen. „Ich hatte immer das Gefühl, dass sich die Menschen an der DHBW Mannheim auf Augenhöhe begegnen, und sich in ihrem Wissen ergänzen. Genau das versuche ich auch an andere weiterzugeben“, so Gabriele Seithel.

Ein Glücksfall von den 70ern bis heute

Nach einer Ausbildung und 5-jährigen Tätigkeit in einer Anwaltskanzlei machte sie mit Anfang Zwanzig einen Cut, verbrachte ein halbes Jahr in Kanada und kam mit den letzten 20 Pfennigen für die Telefonzelle wieder am Frankfurter Flughafen an. Einige Monate und erneute Fernreisen später stieß sie auf die Anzeige der damaligen Mannheimer Berufsakademie und begann dort am 26.03.1979 ihre Tätigkeit als Sekretärin. Seitdem übernahm sie unterschiedliche Aufgaben in Direktion und Verwaltung, betreute die ersten Studiengänge Industrie und Spedition und durchlief mehrere Stationen, bevor sie im Januar 2008 in den Studiengang BWL - Versicherung wechselte. Im Mai 2019 ist sie zwar in den Ruhestand getreten, wollte die Hochschule aber nicht gänzlich von ihrer Agenda streichen. Also entschied sie sich für eine geringfügige Beschäftigung. Immer an ihrem „heiligen Dienstag“ unterstützt sie das Team der Studienrichtung Marketing Management mit ihrem Erfahrungsschatz.

„Drück mal drauf und schau, was passiert.“

Highlights gab es in den 4 Jahrzehnten einige, doch was ihr sehr im Gedächtnis geblieben ist, sind die Anfänge der Digitalisierung in der Hochschule. „Unser damaliger Rektor, Prof. Eugen Boppel, war da sehr aufgeschlossen und prompt hatten wir einen Sirius PC mit 2 Laufwerken für 5,25" Zoll-Floppy-Disketten auf dem Flur stehen. Was wir damit anstellen sollten, wussten wir nicht so richtig. Die Mutigste von uns war Cäcilia Straßner. Sie sagte immer so Dinge wie "Drück einfach mal drauf und schau, was passiert. Er wird schon nicht explodieren!‘. Es hat eine Weile gedauert, bis wir überzeugt waren, dass diese Art der Arbeit sinnvoll ist. Zumal der PC ewig gebraucht hat, um zu ‚denken‘. Ich werde nie vergessen, wie wir davorsaßen und man auf dem Bildschirm eine Eieruhr sah und darüber das Wort „THINKING“. Dass wir unsere ganzen Zeugnisse nicht mehr alle einzeln mit der Schreibmaschine schreiben mussten, war dann doch eine große Entlastung.“

Souvenirs aus der ganzen Welt

Und heute? Wie schon in ihren Zwanzigern hat Frau Seithel nie aufgehört zu reisen und die Welt zu entdecken. Dass die Seithels im Februar immer unterwegs sind, hatte sich schnell rumgesprochen und das ist auch weiterhin so. Mexiko, Thailand, Kambodscha waren schon mit dabei, geplant sind noch die Westküste der USA, Nepal, Peru und einige andere ferne Ziele. „Ich empfehle jedem, lange, weite Reisen zu machen. So kann man sich auch mal treiben lassen, die Menschen und ihre Lebensart kennenlernen, verliert Vorurteile und erweitert seinen Horizont“, so Gabriele Seithel. Die Reisen haben bis heute Spuren hinterlassen und das sicherlich nicht nur bei ihr: Die Ruhe, Freundlichkeit, Gelassenheit und das Verständnis für andere hat sie ihre Mitmenschen spüren lassen, auch in ihrer täglichen Arbeit an der DHBW Mannheim.