Datenschutz-Herausforderungen meistern

Im Gespräch mit Prof. Boll

Welche Daten darf ich unter welchen Bedingungen rausgeben? Welche Informationspflicht habe ich? Welche Daten werden von mir gespeichert und zu welchem Zweck preisgegeben? Ob Studierende, Mitarbeiter*innen, Lehrbeauftragte oder Professor*innen, wer Fragen zum Datenschutz hat, Datenpannen melden möchte oder konkrete Datenschutzverstöße befürchtet, kann sich an die lokale Ansprechpartnerin für Datenschutz, Frau Prof. Michaela Boll, wenden. Zusätzlich zu ihrer Professorinnentätigkeit in der Studienrichtung Immobilienwirtschaft hat sie diese Funktion seit 1. Juni 2019 inne. 

Mehr Bewusstsein für den Datenschutz

Bisher wurde sie von ganz unterschiedlichen Personengruppen aus allen möglichen Bereichen der Hochschule zu Rate gezogen – was nicht verwundert, da in fast jedem Segment der DHBW Mannheim mit personenbezogenen Daten umgegangen wird. Das Gute daran: Es beweist, dass einige schon für das Thema Datenschutz sensibilisiert sind. Doch bei den einigen soll es nicht bleiben. Der Datenschutz, der dem Schutz der DHBW-Studierenden und aller weiteren Hochschulmitglieder und -angehörigen dient, müsse mehr in die Köpfe, nur dann könnten Fehler vermieden werden. „Datenschutzpannen entstehen meistens durch Unwissen oder eigene kreative Lösungen, die nicht rechtssicher sind, weil nicht alle Aspekte bedacht wurden. Daher wünsche ich mir mehr Transparenz, eine offene Herangehensweise und freue mich über die Zusammenarbeit mit jedem, der Fragen oder ein Anliegen hat“, so Prof. Michaela Boll. 

Praktikable Lösungen für aktuelle Anforderungen

In ihrer neutralen Rolle als Ansprechpartnerin für Datenschutz sieht sie sich großen Herausforderungen gegenüber, die diese Aufgabe aber auch spannend machen: Den Schutz der Individuen gewährleisten, aber ohne die Handlungsfähigkeit des Betriebes einzuschränken. Mit einem „So geht das nicht“ sei ihre Arbeit nicht beendet. „Natürlich ist die Prämisse, den Datenschutz an der DHBW Mannheim rechtlich korrekt umzusetzen. Aber ein weiteres wichtiges Ziel ist, konstruktive und gangbare Lösungen zu erarbeiten. Das ist manchmal sehr diffizil, da sich je nach Lösungsansatz immer wieder neue Probleme auftun. Zumal wir an der DHBW Mannheim sehr viele unterschiedliche Personengruppen und Fachbereiche haben.“ Außerdem kommt hinzu, dass durch gesellschaftliche Veränderungen, neue Technologien und Handlungsfelder auch in diesem Bereich immer wieder Neuerungen entstehen und darauf reagiert werden muss. Während beispielsweise in den sozialen Medien eine gewisse Freizügigkeit in allen Nutzergruppen und Generationen vermittelt wird, ist im beruflichen Umfeld besonderes Fingerspitzengefühl gefragt. „Wichtig ist, dass man nie von sich ausgeht, denn das persönliche Empfinden ist bei jedem anders und kein guter Parameter für ein Richtig oder Falsch.“ 

Langfristige Maßnahmen dank intensivem Austausch

Unterstützt wird Frau Prof. Michaela Boll am Standort Mannheim vom DHBW-Justiziar Henning Oertel. Ferner ist sie in stetem Austausch mit dem zentralen Datenschutzbeauftragten der DHBW, Herr Prof. Tobias Straub, und mit den lokalen Ansprechpersonen für Datenschutz anderer DHBW-Standorte. Gemeinsam erörtern sie diverse Problemfälle, nutzen diese, um langfristig Prozesse zu optimieren und erarbeiten (Schulungs-)Konzepte für einen verantwortungsbewussten Umgang mit personenbezogenen Daten an den Dualen Hochschulen.