4 Jahre Gründungsgeist an der DHBW

DHPRENEUR erfolgreich beendet, aber die Idee lebt weiter

Austauschen, vernetzen, ermutigen und realisieren. Das Projekt DHPRENEUR hat in seinen 4 Jahren viele To-Dos abgehakt, auch einige, die ursprünglich gar nicht auf der Liste standen. Ins Leben gerufen wurde es, um Studierenden die Idee des eigenen Startups als Karrierealternative aufzuzeigen. Dafür waren 5 Personen mit an Board: Dr. Lilli Leirich, Wissenschaftliche Leiterin des Projekts an der DHBW Mannheim, Prof. Dr. Armin Pfannenschwarz, Studiengangsleiter Unternehmertum an der DHBW Karlsruhe, Adrian Yass, Leiter Kommunikation und Technik, Prof. Dr. Tobias Günther, Professor im Studiengang Wirtschaftsinformatik der DHBW Mannheim, und Helena Neubert, die das Projekt bis 2018 von Karlsruhe aus geleitet hat. Durch breit gefächerte Eventformate wie Workshops, in die Lehre integrierte Trainings, Infoveranstaltungen an unterschiedlichen DHBW-Standorten, Interviews und Diskussionen hat es viele Tausende Studierende an der DHBW erreicht, Interessierte mit erfahrenen Gründer*innen zusammengebracht und DHBW-Studierende betreut, die schon jetzt ein eigenes Start-up leiten. 

Für unternehmerisches Denken innerhalb und außerhalb von Unternehmen

„Zu Anfang war es als reines Kommunikationsprojekt gedacht, um Studierenden das Thema Gründen näherzubringen. Es ging aber auch darum, Binnenunternehmertum und damit einhergehend Innovation in etablierten Unternehmen zu fördern. Das neu gewonnene unternehmerische Denken und Handeln der Studierenden stand also nicht in Konkurrenz zu ihren Partnerunternehmen, sondern stärkte ihre Fähigkeiten, sich im Unternehmen einzubringen. Somit wollten wir unsere Studierenden und unsere Lehre ein Stück weit zukunftsfähiger gestalten“, fasst Dr. Lilli Leirich die Ziele von DHPRENEUR zusammen. In die Lehre wurde es z. B. im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen integriert, wo Dr. Lilli Leirich im Modul „Fallstudie Businessplan“ gelesen hat. Die meisten Veranstaltungen wurden aber außercurricular angeboten – und sehr gut besucht, was das Interesse an den Inhalten umso stärker verdeutlichte. Vor allem in Mannheim wollten viele Studierende direkt ins Tun übergehen, sodass DHPRENEUR bereits im 2. Jahr mit ersten Wochenendcamps starten konnte. „Ich finde es sehr schade, dass es nicht weitergeht. DHPRENEUR müsste eigentlich eine feste Institution an der DHBW sein, doch die Finanzierung durch das MWK ist nach den 4 Jahren leider ausgelaufen. Aber wir konnten es sehr gut verstetigen: Physisch in Form des S-HUB Mannheim, Gründungszentrum und Coworking Space für Social Entrepreneurship, in Kooperation mit Carsten Huber. Das Equipment, das wir für DHPRENEUR angeschafft haben, kann dort weiterhin von DHBW-Studierenden genutzt werden. Und durch das S-HUB-Accelerator-Programm, das wir im Rahmen von DHPRENEUR aufgezogen haben und weiterführen werden.“ 

Changemakers aus der Region

Von der Idee zur Investment readiness – beim S-HUB-Accelerator-Programm werden Entrepreneurs und Intrapreneurs innerhalb von 12 Monaten systematisch befähigt, ihre eigene zukunftsträchtige Unternehmung zu realisieren. Zwei Runden gab es seit 2019, die aktuelle ist in der Mache. Aus der Lust sind also reale Gründungen entstanden, die sich gesellschaftlichen Herausforderungen stellen – mit einer spannenden Bandbreite. Darunter DuWo – Duales Wohnen, eine Plattform zum Wohnraumsharing für duale Studierende, die von den ehemaligen DHBW-Studierenden Giulia Heiser und Michael Kraft gegründet wurde. Den Impuls, beim S-HUB-Accelerator-Programm teilzunehmen, bekam Giulia Heiser in Dr. Lilli Leirichs Vorlesung zum Businessplan – heute lässt sie ihr Wissen aus dem Programm in die nebenberufliche Selbstständigkeit fließen. Auch Robert Edelmann und Timothy Bolle haben sich nach ihrem Wirtschaftsinformatik-Studium an der DHBW Mannheim selbstständig gemacht und sorgen mit ihrem Online Shop für vintage Second-Hand-Mode aus Mannheim Heartlight Vintage für eine nachhaltigere Zukunft. Bei IDS – Intelligent drone systems wird deutlich, dass technische und soziale Innovationen in Kombination bedacht werden können und müssen: Die beiden Gründer Simon Schork und Pascal Gebauer, DHBW-Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsinformatik, unterstützen mit ihrer Dashboard-Lösung für intelligentes Drohnenmanagement die Werksfeuerwehren in bspw. Chemieunternehmen und sorgen so für eine erhöhte Sicherheit.

Gemeinsam in der Community wachsen

Der Kontakt zwischen den Gründer*innen und den DHPRENEUR-Akteur*innen ist weiterhin aktiv – sei es durch die räumliche Nähe im gemeinsamen Coworking Space im S-HUB oder durch den steten Austausch auch über weite Distanzen. „Hier ist nie jemand allein. Wir helfen einander – und wenn es nur ein spontaner 2-Stunden-Workshop ist – wodurch eine tolle Eigendynamik entsteht. So kann man miteinander wachsen“, bewertet Dr. Lilli Leirich die Zusammenarbeit mit ihrer Community, die nachfolgenden Studierendengenerationen ein Beispiel sein kann – für Macher*innen von morgen und eine lebendige Gründer*innenkultur in Mannheim.