Datenwissen für einen kompetenten Mittelstand

Projekt zu Data Literacy und Data Science erfolgreich abgeschlossen

Daten: Bereits zahlreich als "Gold des 21. Jahrhunderts" tituliert, bilden sie die Grundlage der digitalen Transformation. Alle Branchen und Unternehmen jeder Größe spüren den Druck, routiniert mit verfügbaren Daten umzugehen, um konkurrenzfähig zu bleiben und nicht den Bus Richtung Zukunft zu verpassen. Doch schnell passiert es, dass man vor lauter Möglichkeiten nicht weiß, wo man ansetzen sollte. Durch die enge Kooperation mit zahlreichen Dualen Partnern (ein Großteil davon KMUs) weiß die DHBW Mannheim genau um die Fragestellungen und Nöte der Unternehmen rund um den digitalen Wandel. Im Projekt "Data Literacy und Data Science für den Mittelstand" konnte sie dafür gemeinsam mit dem Center for Advanced Studies (CAS) der DHBW und noch 7 anderen Universitäten und Hochschulen Baden-Württembergs einen Lösungsweg präsentieren: Schulungs- und Qualifizierungsangebote zur Sammlung, Bewertung und Nutzung großer Datenmengen, die insbesondere die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) adressierten.

Ein voller Erfolg – für die Teilnehmenden und für die DHBW

Projektstart war 2020, kurz vor der Pandemie. In diesem Zeitraum konnten schon 2 Großveranstaltungen in Präsenz realisiert werden, die mit über 50 Teilnehmenden einen enormen Zuspruch erfuhren. Auch bei den virtuellen Workshops – der letzte im Herbst 2021 – spiegelte die Teilnahmequote und die stabile Beteiligung über mehrere Wochen hinweg, welchen Stellenwert das Thema bei den Unternehmen hat. "Es war spannend, ein Angebot für eine so heterogene Gruppe zu entwickeln. Wir hatten nicht nur Teilnehmer*innen aus unterschiedlich großen Unternehmen, auch beim individuellen Background – da reihten sich Business Developer neben BWLer*innen – und bei den Branchen, die von Industrie bis Finanzen reichten, hatten wir eine große Bandbreite", berichtet Prof. Dr. Harald Kornmayer, Informatik-Professor an der DHBW Mannheim. "Unser eigenes Portfolio konnten wir ebenfalls erweitern. Die neu entwickelten Inhalte werden in die Bachelor- und Master-Studiengänge einfließen und darüber ihren Weg in die Wirtschaft finden", so Prof. Kornmayer weiter.  

"Wenn die Daten nicht in Excel passen"*

"Um alle gut abzuholen, haben wir das Weiterbildungsangebot in zwei wesentliche Bausteine aufgeteilt: Data Literacy und Data Science. Bei Data Literacy steht zunächst die Frage im Mittelpunkt, was Daten sind und wie der Umgang damit funktionieren kann. Dafür braucht man keine Big Data, also Daten in einer Masse, dass sie nicht mehr in Excel passen, wie es der Analyst Stephane Hamel so schön formuliert hat. Auch bei einer kleineren Datenmenge können Analysen einen deutlichen Mehrwert für Unternehmen bringen. Das spricht sich auch beim Mittelstand langsam herum. Bei Data Science und Know-how rund um Big Data geht man einen Schritt weiter: Hier liegt der Fokus auf der Erfassung und Auswertung von massiven Datenmengen, um aus den gewonnenen Daten die richtigen Schlüsse für die Unternehmen zu ziehen", erläutert Prof. Dr. Bernhard Drabant, Professor und Studiengangsleiter im Studiengang Wirtschaftsinformatik - Data Science, die Ausrichtung der Qualifizierungsmaßnahmen. Auch methodisch konnten die Teilnehmenden von dem Angebot profitieren, da moderne, interaktive Lernformen angewendet wurden.

Infrastruktur für Datenanalysen an der DHBW Mannheim

Neben der Expertise aus Fachgebieten wie Data Science und Digitale Geschäftsmodelle und der Nähe zu ihren Dualen Partnern gab es für den Erfolg des Projekts noch einen entscheidenden Faktor: Durch das Forschungscluster Enterprise Data Science Center (EDSC) der DHBW Mannheim konnte eine individualisierte, virtualisierte und skalierbare Umgebung für umfangreiche Datenanalysen von Unternehmenspartnern zur Verfügung gestellt werden. "Dass unsere mit dem CAS ausgearbeiteten Weiterbildungen sehr gut angenommen wurden, bestätigt, dass es sich gelohnt hat, in unsere Cloud-Infrastruktur zu investieren", freut sich Prof. Kornmayer über den Nutzen des EDSCs für den Mittelstand.

Hochschulen und Unternehmen: Gemeinsam in die Zukunft starten

Um den wirtschaftlichen Erfolg von KMUs in der digitalisierten Arbeitswelt zu fördern, hatte sich für das Projekt innerhalb der DHBW Mannheim ein fakultätsübergreifendes Team zusammengefunden: Aus dem Studiengang Informatik Prof. Dr. Harald Kornmayer und aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik Prof. Dr.-Ing. Dennis Pfisterer, Prof. Dr. Bernhard Drabant und Prof. Dr. Sebastian Ritterbusch. Zusammen mit dem CAS – dem Experten für Master-Angebote und berufsbezogene Weiterbildungen auf Hochschulniveau – beteiligten sie sich an der Konzeption und Entwicklung von Modulen, die am CAS angeboten wurden. Ansprechperson am CAS ist Bernd Stadtmüller, Referent Wissenschaftliche Weiterbildung. Durch regelmäßige Kollaborationen mit den anderen Beteiligten des Konsortiums wurden Schritte des Projekts geplant und Best-Practices ausgetauscht. Zum Konsortium gehörten: Universität Ulm (Leitung), Technische Hochschule Ulm, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Universität Mannheim, Hochschule Furtwangen, Hochschule Albstadt-Sigmaringen und Hochschule Biberach, Hochschule der Medien in Stuttgart. Als externer Partner unterstützte die SICOS GmbH, ein Spezialist für Simulationen und Big Data.

Das Projekt "Data Literacy und Data Science" ist mit Jahresende 2021 ausgelaufen. Aufgrund des großen Erfolgs werden die Kurse hochschulübergreifend als kostenpflichtiges Weiterbildungsangebot im Rahmen von sogenannten Bündelzertifikaten fortgeführt.

Gefördert wurde das Projekt mit knapp einer Million Euro aus dem Europäischen Sozialfonds. Eine weitere Million Euro steuerten das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die Projektpartner jeweils hälftig bei.

Details zu ausgewählten Veranstaltungen des Projekts finden Sie in den Newsbeiträgen des CAS:

*Definition von "Big Data" nach Stephane Hamel.